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Tag des offenen Denkmals 2024 – Wir laden ein

Wie in den letzten Jahren wird am „Tag des Offenen Denkmals“ wieder die Mühle Zumbülte geöffnet sein. Aber in diesem Jahr gibt es gleich drei Gründe die Mühle zu besuchen.

Vor genau 110 Jahren ließ der jungen Müller Heinrich Zumbülte die Mühle errichten, fertiggestellt wurde sie wenige Wochen vor Ausbruch des 1. Weltkriegs. Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf das Gebäude zu werfen. Auch in einem kleinen Dorf wie Nottuln wusste man, wie Zweckbauten zu der Zeit modern aussehen sollten: Proportionen, Dachform, Fenster und Klinkerauswahl entsprechen der Industriearchitektur der Zeit. Auch bei reinen Zweckbauten wie eine Mühle gehörte es dazu, Verzierungen angebracht, bei der Mühle Zumbülte ist es der umlaufende, aufwändig gemauerte Fries unterhalb der Traufe. Nach der Restaurierung des Äußeren 2014 fiel dieses Zierelement wieder deutlich auf. Im Ortskern Nottulns gibt es nur wenige Zweckbauten aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts.

Bekanntlich wird seit 2015 wird auf Initiative des Heimatvereins an und in der Mühle gearbeitet. Zunächst wurde ein neues Mühlrad gebaut, das sich 2016 am Tag des Offenen Denkmals zum ersten Mal drehte. Danach haben in vielen hundert Stunden die Mühlenfreunde an der Restaurierung im Innern gearbeitet. Hatte man zunächst nur daran gedacht, wenigstens einen der Mahlgänge wieder gängig zu machen, haben es die versierten Handwerker geschafft, alle Maschinen wieder gängig zu machen, die Mahlgänge, die Reinigungsanlage, die Sieb- und Sortiermaschinen, die Mischer, die Transportschnecken und Elevatoren.

Zusätzlich wurden Unmengen von Dreck und Staub entfernt, Teile der Wände mussten verputzt werden, alle Wände, Fenster und Holzteile wurden neu gestrichen. Die Beleuchtung wurde erweitert und angepasst, natürlich weitestgehend mit passenden alten Lampen. Aus Sicherheitsgründen musste dann eine neue Elektroverteilung eingebaut werden.

Alle Maschinen werden von einem Antrieb in Gang gesetzt, natürlich möglichst vom Wasserrad oder aber bei geringem Wasserstand von einem Elektromotor und einem Dieselmotor, der aber nicht mehr vorhanden ist. Als Ersatz für den großen alten Elektromotor wurde in den letzten Wochen ein kleiner Elektromotor eingebaut. Passend zum 110-jährigen Geburtstag der Mühle ist diese Grundsanierung der Mühle nun weitestgehend abgeschlossen. Naja, Ideen für weitere Verbesserungen haben die Mühlenfreunde schon…


Mit der Arbeit der letzten Jahre haben die Mühlenfreunde es geschafft, diese bedeutende Mühle nicht nur vor dem Verfall zu erhalten, sondern sie wieder voll funktionsfähig zu machen, damit Besucherguppen, Familien, aber auch Kinder aus Kindertagesstätten und Grundschulen sich anschaulich erleben können, wie vor mehr als hundert Jahren die Müller für unser täglich Brot gearbeitet haben.

Es gibt noch einen weiteren Grund für einen Besuch am „Tag des Offenen Denkmals“ am 08.09.2024:

Bekanntlich hat der Heimatverein angekündigt, im Herbst einen Kalender zu erstellen und anzubieten mit Bildern des Wandermalers Kumetz, der vor ungefähr hundert Jahren in Nottuln eine Reihe von ausdrucksvollen Bildern gemalt hat. In der Nottulner Einwohnerschaft hat diese Ankündigung große Resonanz gezeigt, das Interesse scheint sehr groß zu sein. Der Heimatverein hat sich deshalb entschlossen, eine Auswahl der Bilder im Original zu zeigen. Sie werden am Tag des Offenen Denkmals in der Mühle Zumbülte ausgestellt. Besucherinnen und Besucher haben die einmalige Gelegenheit, sich die Bilder im Original anzuschauen und sich von der Ausdruckskraft der Gemälde beeindrucken zu lassen.

Eines der Gemälde, die der Wandermaler Kumetz geschaffen hat

Die Mühle Zumbülte wird am 08.09.2024 von 10:00 bis 18:00 geöffnet sein. Selbstverständlich wird der Eintritt frei sein, um Spenden für die weitere Renovierung der Mühle wird gebeten.

Mühlentag 2024 – einfach schön!

Der Pfingstmontag ist inzwischen in unserem Kalender ein fester Termin, es ist wieder Mühlentag. Auch in diesem Jahr war der Andrang bei optimalen Wetter sehr groß. Schon kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr kamen die ersten Besucher und erst nach 17 Uhr wurde es ruhiger. Wir haben in diesem Jahr nicht gezählt, aber es waren sicher so viele Besucher wie im letzten Jahr. Auffällig war, dass sehr viele Interessierte aus den Nachbargemeinden zur Mühle kamen und dort auch sehr lange blieben. Der Kaffee schmeckte allen und der Kuchen war gegen 15 Uhr schon ausverkauft.

Viele Besucher zeigten sich überrascht über die Mühle. „So viel Technik habe ich selten gesehen!“ oder „Da kann man sich ja eine ganze Stunde mit beschäftigen, wie die Mühlenbauer vor 110 Jahren die Mühle geplant haben!“

Einen großen Anteil am Erfolg des Tages hatten die Damen, die altes textiles Handwerk zeigten:

Draußen vor der Tür zeigten Frauen der Spinngruppe Baumberge mit ihren Spinnrädern, wie man aus Wolle Garn spinnt. Sie freuten sich über das große Interesse der Besucher.

Gleich im Erdgeschoss hatte Hertha Dondrup ihren Webstuhl aufgebaut und webte im Laufe des Tages einen Tischläufer mit Muster, wenn sie nicht erklären musste, wie so ein Webstuhl funktioniert. Denn wer weiß das heute noch?

Und im ersten Stock in der Nähe der alten Sacknähmaschine, die zur Ausstattung der Mühle gehört, zeigte Marlies Jerber Weißstickereien, die ihre Mutter angefertigt hatte, wahre Kunstwerke.
Heidi Benölken-Wenker und Marlies Jerber hatten selbst genähte historische Kleider mitgebracht, die sie ald barocke Wandelgruppa bei verschiedenen Anlässen schon gezeigt hatten und auch hier vorführten.

Die Resonanz zeigte sehr deutlich, dass es den Mühlentag sehr belebt, wenn auch noch zusätzlich altes Handwerk gezeigt wird. Die Überlegungen für den Mühlentag im nächsten Jahr laufen schon.