Archiv der Kategorie: 2023

2023: Wir sind immer noch fleißig!

Auch im vergangenen Jahr 2023 haben die fleißigen Helfer in der Mühle vieles geschafft:

Im ersten Halbjahr wurde eine neue Stromverteilung eingebaut, mit eigenem Zählerschrank und eigenem Stromanschluss. Von dort wurde die Verteilung neu geordnet, so dass mehrere Stromkreise abgesichert sind. Viele Kabel mussten neu gezogen werden und neue Steckdose, auch mit 380V angeschlossen So haben wir nun eine Stromverteilung auf dem Stand der Technik und vor allem mit zeitgemäßer Sicherheit.

Strom-Verteilerschrank

Mehrere Wochen haben wir uns mit dem Plansichter im Dachgeschoss beschäftigt. Er musste neu aufgehängt werden, damit er frei schwingen kann. Als er dann tatsächlich sich bewegte, kam eine Menge Staub und Dreck heraus. Es hatte sich wohl mal eine Maus im Innern gemütlich gemacht und ein umfangreiches Nest gebaut. Deswegen mussten wir eine Seite komplett auseinander nehmen. Der Plansichter wird von einem Riemen angetrieben, der im 90-Grad-Winkel läuft. Dadurch kommt es immer wieder mal vor, dass der Riemen abspringt.

Plansichter

In der zweiten Hälfte des Jahres haben wir uns mit dem Maschinenraum beschäftigt, der letzte Raum, mit dem wir uns noch nicht beschäftigt hatten, der aber auch noch besonders schmutzig aussah.
Wir mussten den Putz der Wände stabilisieren, die Wände vorreinigen, Stolperfallen im Boden beseitigen, Teile der Wand zum Bach neu ausmauern, Löcher zuspachteln, Stahlträger und Fenster entrosten und neu anstreichen, und noch etliches mehr. Als dann aber die Wände neu angestrichen waren, war der Raum, den wir manchmal als „Kammer des Grauens“ bezeichnet hatten, nicht wiederzuerkennen.

Blick in den Maschinenraum 2015
Maschinenraum 2024

Tag des offenen Denkmals 2023

Am Sonntag, 10.09.2023 findet wieder bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument“. Auch die Mühle Zumbülte wird wieder an diesem Tag in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein. Besucherinnen und Besucher können sich von den Talenten der Mühlenfreunde im Heimatverein überzeugen und sich zeigen lassen, was sie in der Mühle in den vergangenen Monaten geschafft haben. Inzwischen kann die Mühle durchaus als Mühlenmuseum bezeichnet werden, was viele Besucher in den letzten Monaten bestätigten.

Ganz kurzfristig ist es auch noch gelungen, eine Ausstellung zu organisieren, in der Bilder gezeigt werden, die mit Nottuln und mit der Mühle zu tun haben: Holzschnitte des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz.

Vor Jahren hingen in vielen Nottulner Wohnungen Bilder der Kirche, der Kurien oder von Bildstöcken: Holzschnitte des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz (1822 – 1967). Inzwischen sind viele verschwunden, da sie als unmodern wahrgenommen werden.

Am Denkmaltag werden in der Mühle eine große Anzahl dieser Bilder igezeigt.

Heinrich Everz fuhr in den 1930er-Jahren durch die Orte des Münsterlands und fertigte eine große Anzahl von Holzschnitten mit Motiven aus diesen Orten an. Er zeichnete die alten Häuser, Wasserburgen, stillen Gassen und romantischen Winkel, aber auch die aufstrebende Industrie und hielt das vergehende Bild im Schwarz-Weiß seiner Holzschnitte fest.

Daneben schuf er eine Fülle von Holzschnitten mit plattdeutschen Sprüchen und mit religiösen Texten. Er entwarf Glückwünschkarten, sogar als individuelle Geburtsanzeigen, und vieles mehr.

Die in der Ausstellung gezeigten Bilder wurden zur Verfügung gestellt von den Familien Tombrock und Zumbülte, sowie von Herrn Th. Wüllner, der als Enkel den Nachlass von Heinrich Everz verwaltet.

Blick auf die Kirche, Holzschnitt von 1939

Auch wenn Holzschnitte heute nicht mehr gefragt sind, können sie immer noch beeindrucken. Heinrich Everz Werke sind handwerklich und künstlerisch hochwertig, vermitteln Stimmungen und Athmosphäre der Orte und Landschaften. Seine Texte sind tiefsinnig und zeugen von feinsinnigem Humor, seine religiösen Bilder sind geprägt von tiefem Glauben.

Nicht nur ältere Leute können sich die Bilder anschauen und sich an „alte Zeiten“ erinnern. Auch junge Leute können alte Ansichten kennenlernen und

Tor zur Sendeschen Kurie
Ursprünglich stand das Tor an der Straße als Eingangstor zum sehr großen „Vorgarten“, es wurde an die Brücke versetzt, als der Stiftsplatz gepflastert wurde.

Mühlentag 2023 – so viele Besucher wie noch nie

Am Abend waren alle Beteiligten geschafft und müde, aber auch sehr zufrieden. So viele Besucher waren bisher noch nicht zum Mühlentag gekommen – bei 550 haben wir aufgehört zu zählen.
Aber es gab ja auch eine Menge zu sehen. Das Mühlrad lief 8 Stunden lang und trieb die meisten Maschinen an, so dass sich auf allen Ebenen Räder drehten, die Mahlgänge liefen, genauso wie die Elevatoren oder Mischer.

Zusätzlich gab es draußen einiges zu sehen und zu hören. Schon um 8:00 kamen knatternd die alten Traktoren angefahren, um sich vor der Mühle aufzustellen. Nicht nur Kinder waren begeistert von den Oldtimern, auch manch Erwachsener freute sich, auf so einem alten Gefährt mal Platz zu nehmen.

Felix Dondrup baute einen 90 Jahre alten 4-Takt-Standmotor auf, mit dem er eine alte Schrotmühle antreiben konnte, wie sie vor Jahren auf vielen kleineren Bauernhöfen gebraucht wurden, um Futtergetreide zu schroten. Mehrmals im Laufe des Tages war das Knattern dieses Motors im Umkreis zu hören, aber sehr anschaulich konnte man beobachten, wie einige Kilogramm Getreide geschrotet wurden.

Die „Plattdeutsche Laienspielschar Nottuln“ hatte eine kleine Bühne mit Requisiten aufgebaut, dort wurden im Laufe des Tages zweimal drei plattdeutsche Sketche aufgeführt – sehr zum Vergnügen etlicher Zuschauerinnen und Zuschauer.
Die plattdeute Laienspielschar sorgte auch für Essen und Trinken, bis zum späten Nachmittag hatten 220 Grillwürstchen ihre abnehmer gefunden.

Und dann waren da noch mehrere besondere Gäste. Die Bundestagsabgeordnete Frau Dr. Spallek besuchte die Mühle und zeigte sich beeindruckt von der Renovierung und vom jetzigen Zustand der Mühle.

Unerwartet und berührend war der Besuch des 85-jährigen Heinz Harenbrock aus Borghorst. Er war 1952 Lehrling in der Mühle Zumbülte gewesen und hatte in der Kammer über dem Wasserrad schlafen müssen. „Das Kreuz hängt ja noch an der gleichen Stelle wie 1952!“ rief er überrascht aus, als er in die restaurierte Schlafkammer trat.

Und da war da noch der Herr, der mit dem alten Hanomag-LKW angefahren kam, auf der Ladefläche einige alte Säcke. Da konnten wir demonstrieren, wie früher die Mühlenkunden ihr Getreide brachten und wie es mit dem Aufzug in die Mühle transportiert wurde.

Fazit eines bemerkenswerten Tages: Wir haben uns über die vielen Besucherinnen und Besucher gefreut, besonders über die vielen Familien mit Kindern.
Bedanken möchten wir uns für die vielen Spenden, die uns helfen, die weitere Restaurierung der Mühle zu finanzieren.

Mühlentag 2023

Auch in diesem Jahr nimmt die Mühle Zumbülte wieder am Deutschen Mühlentag teil, der traditionell immer am Pfingstmontag stattfindet.

Die Mühlenfreunde können an diesem Tag die Fortschritte bei der Restaurierung der Mühle zeigen. Inzwischen sind fast alle Maschinen lauffähig. Es ist, wie viele Besucher bestätigen, beeindruckend, wenn man sehen kann, wie so viele Räder und Maschinen sich bewegen, angetrieben vom Wasserrad.

Zusätzlich werden wieder etliche Oldtimer-Traktoren ausgestellt, an denen gezeigt werden kann, wie sich die Landmaschinentechnik sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.

Als besondere Gäste nehmen in diesem Jahr Mitglieder der plattdeutschen Laienspielschar Nottuln teil. Sie werden plattdeutsche Sketche aufführen. Zusätzlich übernehmen sie Teile der Bewirtung. Denn diesmal soll auch etwas zum Essen und Trinken geben:
kühle Getränke, frisch gebrühter Kaffee und Grillwürstchen werden angeboten.

Öffnungszeiten: 10:00 – 18:00 Uhr