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Mühlentag 2024: Wir laden ein

Seit vielen Jahren öffnen am Pfingstmontag viele Mühlen in ganz Deutschland ihre Türen, um den interessierten Besucherinnen und Besuchern die uralte Technik des Mahlens zu zeigen. In Nottuln wird die Wassermühle Zumbülte am Pfingstmontag, 20.05.2024, von 10:00 bis 18:00 Uhr wieder geöffnet sein.

Die Restaurierung der Mühle steht kurz vor dem Abschluss. Inzwischen sind nämlich alle Maschinen wieder lauffähig, nur bei einigen fehlen noch die Riemen, mit denen sie angetrieben werden. Viele der alten Lederriemen, die über 40 Jahre nicht benutzt wurden, sind spröde und brüchig geworden. Da konnten die Mühlenfreunde im Heimatverein, die jede Woche am Dienstagmorgen sich zur Arbeit treffen, sich noch so sehr als „Riemenschneider“ versuchen. Etliche Riemen sind leider nicht mehr zu retten und müssen nach und nach ersetzt werden. Aber das große Wasserrad treibt jetzt die meisten Maschinen an, nur zwei mit Hilfe von Zahnrädern, alle anderen über Riemen. Das ist durchaus ein Schauspiel, wenn das Wasserrad sich zu drehen beginnt und dann im ganzen Gebäude sich Maschinen bewegen.

Viel Aufwand und Zeit erforderte auch die Restaurierung des Maschinenraum im Anbau, in dem der leider nicht mehr vorhandene Dieselmotor stand. Aus dem verdreckten, dunklen Raum ist nun ein heller Raum entstanden, in dem auch die Kraftübertragung nach draußen wieder reaktiviert wurde.

Wie auch im letzten Jahr gibt es wieder Zusätzliches zu bestaunen, es wird historisches textiles Handwerk gezeigt: mehrere Frauen werden am Spinnrad Garn spinnen, am Webstuhl Stoffe herstellen und mit der Hand Stoffe zusammennähen oder besticken.

Früher stand in jedem Bauernhof ein Spinnrad, an dem an langen Winterabenden Wolle zu Garn versponnen wurde, viele Kötter verdienten sich durch die Arbeit am Webstuhl ein Zubrot und Kleidung wurde selbstverständlic mit der Hand genäht. All das ist im Alltag verschwunden, umso schöner ist es, dass es Menschen gibt, die diese alte Handwerkskunst pflegen und zeigen.

Ein Besuch lohnt sich also nicht nur für die ältere Generation, sondern auch für Familien mit Kindern, die an dem Tag alte Kulturtechnik erfahren und kennenlernen können.

Die Mühlenfreunde im Heimatverein und die Familie Zumbülte freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher.

Tag des offenen Denkmals – auch in diesem Jahr viele Besucher

Wie in den vergangenen Jahren war die Mühle Zumbülte am Tag des offenen Denkmals für Interessierte geöffnet. Natürlich war es wieder möglich, sich die Mühlentechnik anzuschauen und von den Mühlenfreunden erklären zu lassen, die Fortschritte bei der Restaurierung zu sehen und die Atmospäre zu spüren, wenn das Wasserrad die vielen Maschinen in Bewegung setzt.

Zusätzlich hatte Familie Zumbülte eine Ausstellung organisieren können mit Holzschnitten des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz (1822 – 1967).

Heinrich Everz fuhr in den 1930er-Jahren durch die Orte des Münsterlands und fertigte eine große Anzahl von Holzschnitten mit Motiven aus diesen Orten an. Er zeichnete die alten Häuser, Wasserburgen, stillen Gassen und romantischen Winkel, aber auch die aufstrebende Industrie und hielt das vergehende Bild im Schwarz-Weiß seiner Holzschnitte fest.

Daneben schuf er eine Fülle von Holzschnitten mit plattdeutschen Sprüchen und mit religiösen Texten. Er entwarf Glückwünschkarten, sogar als individuelle Geburtsanzeigen, und vieles mehr.

Die in der Ausstellung gezeigten Bilder wurden zur Verfügung gestellt von den Familien Tombrock und Zumbülte, sowie von Herrn Th. Wüllner, der als Enkel den Nachlass von Heinrich Everz verwaltet.

Trotz der großen Hitze kamen viele Besucher in die Mühle, wenn auch nicht ganz so viele wie in den Vorjahren. Das hatte aber den Vorteil, dass man sich mit den Besuchern, die alle großes Interesse zeigten, länger und intensiver unterhalten und austauschen konnte,

Mühlentag 2023

Auch in diesem Jahr nimmt die Mühle Zumbülte wieder am Deutschen Mühlentag teil, der traditionell immer am Pfingstmontag stattfindet.

Die Mühlenfreunde können an diesem Tag die Fortschritte bei der Restaurierung der Mühle zeigen. Inzwischen sind fast alle Maschinen lauffähig. Es ist, wie viele Besucher bestätigen, beeindruckend, wenn man sehen kann, wie so viele Räder und Maschinen sich bewegen, angetrieben vom Wasserrad.

Zusätzlich werden wieder etliche Oldtimer-Traktoren ausgestellt, an denen gezeigt werden kann, wie sich die Landmaschinentechnik sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.

Als besondere Gäste nehmen in diesem Jahr Mitglieder der plattdeutschen Laienspielschar Nottuln teil. Sie werden plattdeutsche Sketche aufführen. Zusätzlich übernehmen sie Teile der Bewirtung. Denn diesmal soll auch etwas zum Essen und Trinken geben:
kühle Getränke, frisch gebrühter Kaffee und Grillwürstchen werden angeboten.

Öffnungszeiten: 10:00 – 18:00 Uhr

Auch in diesem Jahr viele Besucher beim Mühlentag

Das war wieder ein langer Tag am Pfingstmontag, denn auch in diesem Jahr war der Besuch beim Mühlentag sehr gut,

Schon um 8 Uhr fuhren mit lautem Geknatter 10 alte Traktoren vor und wurden vor dem Landhandel Wübken aufgestellt. Und kurz nach 10 Uhr kamen die ersten Besucher, die letzten gingen nach 18 Uhr.

Es gab keinen Augenblick, in dem nicht mehrere Besucher sich die Mühle und die Traktoren anschauten. Großes Interesse fanden natürlich die gerade neu angefertigten Holzzähne für die Zahnräder. Heinz Merschkötter musste dazu viele Fragen beantworten.

Die Besucher kamen nicht nur aus Nottuln, sondern viele aus den Nachbarorten, einige sogar von weither, die das Pfingstwochenende für einen Kurzurlaub im schönen Münsterland genutzt hatten.

Alle Besucher, darunter auch viele junge Leute und viele junge Familien mit Kindern, waren sehr interessiert. „Hier kann man ja wirklich sehen, wie technisches Gerät funktioniert,“ so konnte man immer wieder hören.

Diesmal war auch für das leibliche Wohl gesorgt, Rudi kochte frischen leckeren Kaffee und Herbert grillte fleißig Bratwürstchen auf dem Grill.

Zahnersatz

Es hat etwas länger gedauert, aber jetzt ist es geschafft: 240 Holzzähne für die drei großen Zahnräder sind fertig, 150 sind bereits eingebaut.
Heinz Merschkötter, der im Laufe der Jahre viele Parkbänke aus Eichenholz angefertigt hat, sagte sich: „Auch wenn so ein Zahn für die Zahnräder ziemlich kompliziert ist, müsste ich es schaffen, solche zu sägen.“ In der Tat sind diese Zähne (in der Fachsprache werden sie Zahnradkämme genannt) äußerst diffizil, da gibt es kaum einen rechten Winkel.

Gesagt, getan, schon nach wenigen Tagen brachte er die ersten Exemplare zum Ausprobieren, etwas Feintuning war nötig, aber dann konnten die ersten Zähne ins Zahnrad eingebaut werden.

Inzwischen sind in den beiden ersten Zahnrädern die Zähne eingebaut. Es ist beeindruckend, wie die Zähne aus Holz in die Eisenzähne des anderen Rades eingreifen. Vor allem kann jetzt die zweite große Welle, von der der Walzenstuhl, der Schrotgang und die weiteren Transmissionen angetrieben werden, mit laufen kann.

Allerdings müssen alle Holzzähne noch von hinten verkeilt werden, damit sie sicher halten, das bedeutet: 240 Keile werden auch noch benötigt!

In der WN erschien dazu ein schöner Beitrag:
https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Nottuln/3812853-Muehle-Zumbuelte-Vom-Baenker-zum-Dentisten