Am 23.11.2024 organisierten die Nottulner Kaufleute eine neue Veranstaltung. Es war Freitagabend uns fast alle Geschäfte waren geschmückt und erleuchtet. An allen teilnehmenden Geschäften strahlte ein „Herrenhuter Stern“. In den Geschäften konnte man stöbern und einen Glühwein oder andere Getränke probieren. Zusätzlich waren an vielen Geschäften draußen Marktbuden aufgestellt, in denen Hobbykünstler selbst erstellte Deko u.ä. anboten.
Schön war es, dass auch Nottulner Vereine angefragt waren, sich vorzustellen oder mit dem Verkauf von Kulinarischem die Kasse aufzubessern. So war es eine anregende Mischung, die viele Besucher ins Dorf zogen. Bis in den späten Abend herrschte eine heimelige Atmosphäre in unseren schönen Ort.
Auch die Mühle Zumbülte war geöffnet. Von außen angestrahlt war sie schon von weitem Anziehungspunkt für viele Besucher. Vor der Mühle hatte Günter Ring und sein Team einen Stand mit Holzarbeiten aufgebaut. Die Gruppe stellt schon seit vielen Holzarbeiten her und der Reinerlös des Verkaufs wir an UNICEF gespendet.
Im Innern der Mühle waren Figuren des 2014 verstorbenen Künstlers Josef Thorwesten ausgestellt, Seine Holzarbeiten bekamen in dem alten Gemäuer eine besondere Ausstrahlung und beindruckten sehr.
Wie in den Jahren vorher haben sich auch in 2024 die Mühlenfreunde an jedem Dienstagmorgen getroffen, um in der Mühle zu arbeiten. In 2024 haben wir zwei wichtige Ziele erreicht: 1. Auch die letzten Maschinen laufen jetzt. Am Aspirateur, (der Reinigungsmaschine) waren nur kleinere Holzarbeiten notwendig, weil an einer Förderschnecke das Lager nicht mehr fest war, und er benötigte einen neuen Antriebsriemen. Der Aspirateur hat übrigens noch zwei weitere Riemen für das Gebläse, das Spelzen und Spreu in den „Kaffboden“ bläst und für eine Förderschnecke. Und als allerletzte Maschine benötigte noch die Förderschnecke, die die Körner nach Aspirateur, Trieur und Schälmaschine zum Mahlgang transportiert, einen neuen Riemen. Weil dieser Riemen auch um 90 Grad gedreht ist, hatten wir Befürchtungen, dass er immer wieder abspringt, aber bisher macht er problemlos seine Runden.
2. Auch bei Trockenheit des Baches kann die Mühle laufen. Von Anfang an hatte die Mühle neben dem Wasserrad weitere Antriebe, weil im Sommer die Wassermenge des Baches nicht ausreichte. Es gab einen Dieselmotor, der aber als einzige Maschine nicht mehr vorhanden ist, und einen großen Elektromotor. Dieser Elektromotor ist zwar noch vorhanden, aber wahrscheinlich kann man ihn gar nicht oder nur mit hohem Aufwand restaurieren. Aber natürlich fanden die versierten Mühlenmänner eine Lösung: Wir konnten einen ungebrauchten Elektromotor auftreiben, der die gleiche Drehzahl hat wie der alte. Er ist zwar viel kleiner und hat weniger Leistung, aber die reicht, weil alle Maschinen ja nur im Leerlauf sich bewegen. Diesen kleinen Motor haben wir unterhalb des großen montiert, er bekam eine passende Riemenscheibe und einen modern Frequenzumrichter, damit er langsam anläuft,
Das Ganze war nicht in zwei Tagen geschafft, aber am Tag des Offenen Denkmals konnten wir so alle Maschinen mit dem neuen Motor laufen lassen. Ein großer Fortschritt, denn erst wenn die Maschinen laufen, kann man sich vorstellen, wie früher in der Mühle gearbeitet wurde.
Als wir nach dem Bau des Wasserrades angefangen haben weiter zu arbeiten, hatten wir uns vorgenommen, wenigstens einen Mahlgang wieder zum Laufen zu bringen. Und nun laufen alle Maschinen: die Reinigungsanlage mit Aspirateur, Trieur und Schälmaschine, die beiden Steinmahlgänge, der doppelte Walzenstuhl, der Plansichter, der Filterschrank, zwei Mischer, der Aufzug, 4 Elevatoren und 4 Förderschnecken.
Welch eine Leistung!Möglich war das nur durch die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit der Helfer, die mit großer Begeisterung und hohem handwerklichen Können an „ihrer“ Mühle gearbeitet haben.
Eigentlich hätten wir jetzt aufhören können, die Mühle Zumbülte ist komplett (bis auf den fehlenden Dieselmotor) restauriert und kann Interessierten gezeigt werden.
Es ist doch noch nicht zu Ende! Mühlenführungen dauern in der Regel eine Stunde, es gibt auch Technikbegeisterte, die nach anderthalb Stunden immer noch nicht alles gesehen haben. Da kommt es immer wieder vor, dass Gäste nach einer Toilette fragen. Erst recht am Deutschen Mühlentag oder am Tag des offenen Denkmals, wenn mehrere Hundert Leute die Mühle besichtigen. Jedes Mal eine mobile Toilette mieten ist aufwändig und kostet Geld. Daher haben wir im September begonnen eine Toilette einzubauen. Wie nicht anders zu erwarten, ist das nicht einfach, aber wir haben schon Schwierigeres geschafft. Wir haben einen von beiden Seiten zugemauerten kleinen Raum entdeckt, in dem wir eine Toilette einbauen werden. Wir sind zuverichtlich, dass wir es bis zum Mühlentag im Juni, spätenstens zum Tag des offenen Denkmals schaffen werden.
Wie in den letzten Jahren wird am „Tag des Offenen Denkmals“ wieder die Mühle Zumbülte geöffnet sein. Aber in diesem Jahr gibt es gleich drei Gründe die Mühle zu besuchen.
Vor genau 110 Jahren ließ der jungen Müller Heinrich Zumbülte die Mühle errichten, fertiggestellt wurde sie wenige Wochen vor Ausbruch des 1. Weltkriegs. Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf das Gebäude zu werfen. Auch in einem kleinen Dorf wie Nottuln wusste man, wie Zweckbauten zu der Zeit modern aussehen sollten: Proportionen, Dachform, Fenster und Klinkerauswahl entsprechen der Industriearchitektur der Zeit. Auch bei reinen Zweckbauten wie eine Mühle gehörte es dazu, Verzierungen angebracht, bei der Mühle Zumbülte ist es der umlaufende, aufwändig gemauerte Fries unterhalb der Traufe. Nach der Restaurierung des Äußeren 2014 fiel dieses Zierelement wieder deutlich auf. Im Ortskern Nottulns gibt es nur wenige Zweckbauten aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts.
Bekanntlich wird seit 2015 wird auf Initiative des Heimatvereins an und in der Mühle gearbeitet. Zunächst wurde ein neues Mühlrad gebaut, das sich 2016 am Tag des Offenen Denkmals zum ersten Mal drehte. Danach haben in vielen hundert Stunden die Mühlenfreunde an der Restaurierung im Innern gearbeitet. Hatte man zunächst nur daran gedacht, wenigstens einen der Mahlgänge wieder gängig zu machen, haben es die versierten Handwerker geschafft, alle Maschinen wieder gängig zu machen, die Mahlgänge, die Reinigungsanlage, die Sieb- und Sortiermaschinen, die Mischer, die Transportschnecken und Elevatoren.
Zusätzlich wurden Unmengen von Dreck und Staub entfernt, Teile der Wände mussten verputzt werden, alle Wände, Fenster und Holzteile wurden neu gestrichen. Die Beleuchtung wurde erweitert und angepasst, natürlich weitestgehend mit passenden alten Lampen. Aus Sicherheitsgründen musste dann eine neue Elektroverteilung eingebaut werden.
Alle Maschinen werden von einem Antrieb in Gang gesetzt, natürlich möglichst vom Wasserrad oder aber bei geringem Wasserstand von einem Elektromotor und einem Dieselmotor, der aber nicht mehr vorhanden ist. Als Ersatz für den großen alten Elektromotor wurde in den letzten Wochen ein kleiner Elektromotor eingebaut. Passend zum 110-jährigen Geburtstag der Mühle ist diese Grundsanierung der Mühle nun weitestgehend abgeschlossen. Naja, Ideen für weitere Verbesserungen haben die Mühlenfreunde schon…
Mit der Arbeit der letzten Jahre haben die Mühlenfreunde es geschafft, diese bedeutende Mühle nicht nur vor dem Verfall zu erhalten, sondern sie wieder voll funktionsfähig zu machen, damit Besucherguppen, Familien, aber auch Kinder aus Kindertagesstätten und Grundschulen sich anschaulich erleben können, wie vor mehr als hundert Jahren die Müller für unser täglich Brot gearbeitet haben.
Es gibt noch einen weiteren Grund für einen Besuch am „Tag des Offenen Denkmals“ am 08.09.2024:
Bekanntlich hat der Heimatverein angekündigt, im Herbst einen Kalender zu erstellen und anzubieten mit Bildern des Wandermalers Kumetz, der vor ungefähr hundert Jahren in Nottuln eine Reihe von ausdrucksvollen Bildern gemalt hat. In der Nottulner Einwohnerschaft hat diese Ankündigung große Resonanz gezeigt, das Interesse scheint sehr groß zu sein. Der Heimatverein hat sich deshalb entschlossen, eine Auswahl der Bilder im Original zu zeigen. Sie werden am Tag des Offenen Denkmals in der Mühle Zumbülte ausgestellt. Besucherinnen und Besucher haben die einmalige Gelegenheit, sich die Bilder im Original anzuschauen und sich von der Ausdruckskraft der Gemälde beeindrucken zu lassen.
Die Mühle Zumbülte wird am 08.09.2024 von 10:00 bis 18:00 geöffnet sein. Selbstverständlich wird der Eintritt frei sein, um Spenden für die weitere Renovierung der Mühle wird gebeten.
Der Pfingstmontag ist inzwischen in unserem Kalender ein fester Termin, es ist wieder Mühlentag. Auch in diesem Jahr war der Andrang bei optimalen Wetter sehr groß. Schon kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr kamen die ersten Besucher und erst nach 17 Uhr wurde es ruhiger. Wir haben in diesem Jahr nicht gezählt, aber es waren sicher so viele Besucher wie im letzten Jahr. Auffällig war, dass sehr viele Interessierte aus den Nachbargemeinden zur Mühle kamen und dort auch sehr lange blieben. Der Kaffee schmeckte allen und der Kuchen war gegen 15 Uhr schon ausverkauft.
Viele Besucher zeigten sich überrascht über die Mühle. „So viel Technik habe ich selten gesehen!“ oder „Da kann man sich ja eine ganze Stunde mit beschäftigen, wie die Mühlenbauer vor 110 Jahren die Mühle geplant haben!“
Einen großen Anteil am Erfolg des Tages hatten die Damen, die altes textiles Handwerk zeigten:
Draußen vor der Tür zeigten Frauen der Spinngruppe Baumberge mit ihren Spinnrädern, wie man aus Wolle Garn spinnt. Sie freuten sich über das große Interesse der Besucher.
Gleich im Erdgeschoss hatte Hertha Dondrup ihren Webstuhl aufgebaut und webte im Laufe des Tages einen Tischläufer mit Muster, wenn sie nicht erklären musste, wie so ein Webstuhl funktioniert. Denn wer weiß das heute noch?
Und im ersten Stock in der Nähe der alten Sacknähmaschine, die zur Ausstattung der Mühle gehört, zeigte Marlies Jerber Weißstickereien, die ihre Mutter angefertigt hatte, wahre Kunstwerke. Heidi Benölken-Wenker und Marlies Jerber hatten selbst genähte historische Kleider mitgebracht, die sie ald barocke Wandelgruppa bei verschiedenen Anlässen schon gezeigt hatten und auch hier vorführten.
Die Resonanz zeigte sehr deutlich, dass es den Mühlentag sehr belebt, wenn auch noch zusätzlich altes Handwerk gezeigt wird. Die Überlegungen für den Mühlentag im nächsten Jahr laufen schon.
Seit vielen Jahren öffnen am Pfingstmontag viele Mühlen in ganz Deutschland ihre Türen, um den interessierten Besucherinnen und Besuchern die uralte Technik des Mahlens zu zeigen. In Nottuln wird die Wassermühle Zumbülte am Pfingstmontag, 20.05.2024, von 10:00 bis 18:00 Uhr wieder geöffnet sein.
Die Restaurierung der Mühle steht kurz vor dem Abschluss. Inzwischen sind nämlich alle Maschinen wieder lauffähig, nur bei einigen fehlen noch die Riemen, mit denen sie angetrieben werden. Viele der alten Lederriemen, die über 40 Jahre nicht benutzt wurden, sind spröde und brüchig geworden. Da konnten die Mühlenfreunde im Heimatverein, die jede Woche am Dienstagmorgen sich zur Arbeit treffen, sich noch so sehr als „Riemenschneider“ versuchen. Etliche Riemen sind leider nicht mehr zu retten und müssen nach und nach ersetzt werden. Aber das große Wasserrad treibt jetzt die meisten Maschinen an, nur zwei mit Hilfe von Zahnrädern, alle anderen über Riemen. Das ist durchaus ein Schauspiel, wenn das Wasserrad sich zu drehen beginnt und dann im ganzen Gebäude sich Maschinen bewegen.
Viel Aufwand und Zeit erforderte auch die Restaurierung des Maschinenraum im Anbau, in dem der leider nicht mehr vorhandene Dieselmotor stand. Aus dem verdreckten, dunklen Raum ist nun ein heller Raum entstanden, in dem auch die Kraftübertragung nach draußen wieder reaktiviert wurde.
Wie auch im letzten Jahr gibt es wieder Zusätzliches zu bestaunen, es wird historisches textiles Handwerk gezeigt: mehrere Frauen werden am Spinnrad Garn spinnen, am Webstuhl Stoffe herstellen und mit der Hand Stoffe zusammennähen oder besticken.
Früher stand in jedem Bauernhof ein Spinnrad, an dem an langen Winterabenden Wolle zu Garn versponnen wurde, viele Kötter verdienten sich durch die Arbeit am Webstuhl ein Zubrot und Kleidung wurde selbstverständlic mit der Hand genäht. All das ist im Alltag verschwunden, umso schöner ist es, dass es Menschen gibt, die diese alte Handwerkskunst pflegen und zeigen.
Ein Besuch lohnt sich also nicht nur für die ältere Generation, sondern auch für Familien mit Kindern, die an dem Tag alte Kulturtechnik erfahren und kennenlernen können.
Die Mühlenfreunde im Heimatverein und die Familie Zumbülte freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher.
Auch im vergangenen Jahr 2023 haben die fleißigen Helfer in der Mühle vieles geschafft:
Im ersten Halbjahr wurde eine neue Stromverteilung eingebaut, mit eigenem Zählerschrank und eigenem Stromanschluss. Von dort wurde die Verteilung neu geordnet, so dass mehrere Stromkreise abgesichert sind. Viele Kabel mussten neu gezogen werden und neue Steckdose, auch mit 380V angeschlossen So haben wir nun eine Stromverteilung auf dem Stand der Technik und vor allem mit zeitgemäßer Sicherheit.
Mehrere Wochen haben wir uns mit dem Plansichter im Dachgeschoss beschäftigt. Er musste neu aufgehängt werden, damit er frei schwingen kann. Als er dann tatsächlich sich bewegte, kam eine Menge Staub und Dreck heraus. Es hatte sich wohl mal eine Maus im Innern gemütlich gemacht und ein umfangreiches Nest gebaut. Deswegen mussten wir eine Seite komplett auseinander nehmen. Der Plansichter wird von einem Riemen angetrieben, der im 90-Grad-Winkel läuft. Dadurch kommt es immer wieder mal vor, dass der Riemen abspringt.
In der zweiten Hälfte des Jahres haben wir uns mit dem Maschinenraum beschäftigt, der letzte Raum, mit dem wir uns noch nicht beschäftigt hatten, der aber auch noch besonders schmutzig aussah. Wir mussten den Putz der Wände stabilisieren, die Wände vorreinigen, Stolperfallen im Boden beseitigen, Teile der Wand zum Bach neu ausmauern, Löcher zuspachteln, Stahlträger und Fenster entrosten und neu anstreichen, und noch etliches mehr. Als dann aber die Wände neu angestrichen waren, war der Raum, den wir manchmal als „Kammer des Grauens“ bezeichnet hatten, nicht wiederzuerkennen.
Wie in den vergangenen Jahren war die Mühle Zumbülte am Tag des offenen Denkmals für Interessierte geöffnet. Natürlich war es wieder möglich, sich die Mühlentechnik anzuschauen und von den Mühlenfreunden erklären zu lassen, die Fortschritte bei der Restaurierung zu sehen und die Atmospäre zu spüren, wenn das Wasserrad die vielen Maschinen in Bewegung setzt.
Zusätzlich hatte Familie Zumbülte eine Ausstellung organisieren können mit Holzschnitten des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz (1822 – 1967).
Heinrich Everz fuhr in den 1930er-Jahren durch die Orte des Münsterlands und fertigte eine große Anzahl von Holzschnitten mit Motiven aus diesen Orten an. Er zeichnete die alten Häuser, Wasserburgen, stillen Gassen und romantischen Winkel, aber auch die aufstrebende Industrie und hielt das vergehende Bild im Schwarz-Weiß seiner Holzschnitte fest.
Daneben schuf er eine Fülle von Holzschnitten mit plattdeutschen Sprüchen und mit religiösen Texten. Er entwarf Glückwünschkarten, sogar als individuelle Geburtsanzeigen, und vieles mehr.
Die in der Ausstellung gezeigten Bilder wurden zur Verfügung gestellt von den Familien Tombrock und Zumbülte, sowie von Herrn Th. Wüllner, der als Enkel den Nachlass von Heinrich Everz verwaltet.
Trotz der großen Hitze kamen viele Besucher in die Mühle, wenn auch nicht ganz so viele wie in den Vorjahren. Das hatte aber den Vorteil, dass man sich mit den Besuchern, die alle großes Interesse zeigten, länger und intensiver unterhalten und austauschen konnte,
Am Sonntag, 10.09.2023 findet wieder bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Talent Monument“. Auch die Mühle Zumbülte wird wieder an diesem Tag in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein. Besucherinnen und Besucher können sich von den Talenten der Mühlenfreunde im Heimatverein überzeugen und sich zeigen lassen, was sie in der Mühle in den vergangenen Monaten geschafft haben. Inzwischen kann die Mühle durchaus als Mühlenmuseum bezeichnet werden, was viele Besucher in den letzten Monaten bestätigten.
Ganz kurzfristig ist es auch noch gelungen, eine Ausstellung zu organisieren, in der Bilder gezeigt werden, die mit Nottuln und mit der Mühle zu tun haben: Holzschnitte des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz.
Vor Jahren hingen in vielen Nottulner Wohnungen Bilder der Kirche, der Kurien oder von Bildstöcken: Holzschnitte des Coesfelder Künstlers Heinrich Everz (1822 – 1967). Inzwischen sind viele verschwunden, da sie als unmodern wahrgenommen werden.
Am Denkmaltag werden in der Mühle eine große Anzahl dieser Bilder igezeigt.
Heinrich Everz fuhr in den 1930er-Jahren durch die Orte des Münsterlands und fertigte eine große Anzahl von Holzschnitten mit Motiven aus diesen Orten an. Er zeichnete die alten Häuser, Wasserburgen, stillen Gassen und romantischen Winkel, aber auch die aufstrebende Industrie und hielt das vergehende Bild im Schwarz-Weiß seiner Holzschnitte fest.
Daneben schuf er eine Fülle von Holzschnitten mit plattdeutschen Sprüchen und mit religiösen Texten. Er entwarf Glückwünschkarten, sogar als individuelle Geburtsanzeigen, und vieles mehr.
Die in der Ausstellung gezeigten Bilder wurden zur Verfügung gestellt von den Familien Tombrock und Zumbülte, sowie von Herrn Th. Wüllner, der als Enkel den Nachlass von Heinrich Everz verwaltet.
Auch wenn Holzschnitte heute nicht mehr gefragt sind, können sie immer noch beeindrucken. Heinrich Everz Werke sind handwerklich und künstlerisch hochwertig, vermitteln Stimmungen und Athmosphäre der Orte und Landschaften. Seine Texte sind tiefsinnig und zeugen von feinsinnigem Humor, seine religiösen Bilder sind geprägt von tiefem Glauben.
Nicht nur ältere Leute können sich die Bilder anschauen und sich an „alte Zeiten“ erinnern. Auch junge Leute können alte Ansichten kennenlernen und
Am Abend waren alle Beteiligten geschafft und müde, aber auch sehr zufrieden. So viele Besucher waren bisher noch nicht zum Mühlentag gekommen – bei 550 haben wir aufgehört zu zählen. Aber es gab ja auch eine Menge zu sehen. Das Mühlrad lief 8 Stunden lang und trieb die meisten Maschinen an, so dass sich auf allen Ebenen Räder drehten, die Mahlgänge liefen, genauso wie die Elevatoren oder Mischer.
Zusätzlich gab es draußen einiges zu sehen und zu hören. Schon um 8:00 kamen knatternd die alten Traktoren angefahren, um sich vor der Mühle aufzustellen. Nicht nur Kinder waren begeistert von den Oldtimern, auch manch Erwachsener freute sich, auf so einem alten Gefährt mal Platz zu nehmen.
Felix Dondrup baute einen 90 Jahre alten 4-Takt-Standmotor auf, mit dem er eine alte Schrotmühle antreiben konnte, wie sie vor Jahren auf vielen kleineren Bauernhöfen gebraucht wurden, um Futtergetreide zu schroten. Mehrmals im Laufe des Tages war das Knattern dieses Motors im Umkreis zu hören, aber sehr anschaulich konnte man beobachten, wie einige Kilogramm Getreide geschrotet wurden.
Die „Plattdeutsche Laienspielschar Nottuln“ hatte eine kleine Bühne mit Requisiten aufgebaut, dort wurden im Laufe des Tages zweimal drei plattdeutsche Sketche aufgeführt – sehr zum Vergnügen etlicher Zuschauerinnen und Zuschauer. Die plattdeute Laienspielschar sorgte auch für Essen und Trinken, bis zum späten Nachmittag hatten 220 Grillwürstchen ihre abnehmer gefunden.
Und dann waren da noch mehrere besondere Gäste. Die Bundestagsabgeordnete Frau Dr. Spallek besuchte die Mühle und zeigte sich beeindruckt von der Renovierung und vom jetzigen Zustand der Mühle.
Unerwartet und berührend war der Besuch des 85-jährigen Heinz Harenbrock aus Borghorst. Er war 1952 Lehrling in der Mühle Zumbülte gewesen und hatte in der Kammer über dem Wasserrad schlafen müssen. „Das Kreuz hängt ja noch an der gleichen Stelle wie 1952!“ rief er überrascht aus, als er in die restaurierte Schlafkammer trat.
Und da war da noch der Herr, der mit dem alten Hanomag-LKW angefahren kam, auf der Ladefläche einige alte Säcke. Da konnten wir demonstrieren, wie früher die Mühlenkunden ihr Getreide brachten und wie es mit dem Aufzug in die Mühle transportiert wurde.
Fazit eines bemerkenswerten Tages: Wir haben uns über die vielen Besucherinnen und Besucher gefreut, besonders über die vielen Familien mit Kindern. Bedanken möchten wir uns für die vielen Spenden, die uns helfen, die weitere Restaurierung der Mühle zu finanzieren.
Auch in diesem Jahr nimmt die Mühle Zumbülte wieder am Deutschen Mühlentag teil, der traditionell immer am Pfingstmontag stattfindet.
Die Mühlenfreunde können an diesem Tag die Fortschritte bei der Restaurierung der Mühle zeigen. Inzwischen sind fast alle Maschinen lauffähig. Es ist, wie viele Besucher bestätigen, beeindruckend, wenn man sehen kann, wie so viele Räder und Maschinen sich bewegen, angetrieben vom Wasserrad.
Zusätzlich werden wieder etliche Oldtimer-Traktoren ausgestellt, an denen gezeigt werden kann, wie sich die Landmaschinentechnik sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.
Als besondere Gäste nehmen in diesem Jahr Mitglieder der plattdeutschen Laienspielschar Nottuln teil. Sie werden plattdeutsche Sketche aufführen. Zusätzlich übernehmen sie Teile der Bewirtung. Denn diesmal soll auch etwas zum Essen und Trinken geben: kühle Getränke, frisch gebrühter Kaffee und Grillwürstchen werden angeboten.