Zähne ziehen

Nach längerer Pause wird wieder in der Mühle gearbeitet. Die „Müllersleut“, die das Mühlrad gebaut haben, wollen jetzt an der Restaurierung der Mahlgänge und der weiteren Maschinen arbeiten. Das wird sicher Jahre dauern, aber ein Anfang ist jetzt gemacht.
Ab jetzt ist der Dienstagmorgen „Mühlenmorgen“.
Als Erstes soll der erste Strang der Kraftübertragung restauriert werden. Dazu war es notwendig, „Zähne zu ziehen“. Die Zahnräder sind zwar aus aus Eisen, aber drei Zahnräder haben Zähne aus Holz. Der Grund dafür ist ganz einfach: Bei einer Überlastung der Zahnradverbindung wird nicht das gesamte Zahnrad zerstört, sondern nur die Holzzähne, die man schnell und kostengünstig auswechseln kann. Sie sind sozusagen Sollbruchstellen.
Aber diese Holzzähne sind im Laufe der Jahre alle vom Holzwurm zerfressen. Wie heißt es so schön: „Wenn der Müller nicht arbeitet, arbeitet der Holzwurm.“
So war in den beiden letzten Wochen „Zähne ziehen“ angesagt. Sie saßen ganz schön stramm in den Metallrädern, so dass es einige Mühen kostete, bis sich ein Zahn gelöst hatte. Und es waren 150 Zähne, die aus zwei Zahnrädern gelöst werden mussten.
Ein weiteres Rad (mit ebenfalls 75 Zähnen) wartet noch auf die „Zahärzte“.
Jetzt „Zahntechniker“ gefragt. Die Holzzähne haben eine komplizierte Form und benötigen mehrere Sägeschnitte.