Den ganzen Sommer über hat das Mühlenteam fleißig gewerkelt. Jeder Dienstagmorgen war Mühlenarbeitstag. Dabei haben wir wirklich viel geschafft.
Nachdem die neuen Holzähne (Kämme) eingesetzt waren, ging es an die Arbeit, die Mühlsteine der Mahlgänge wieder beweglich zu machen. Im Laufe der Jahre waren die Fette verharzt, so dass sich die senkrechten Wellen, die die Steine drehen, nicht mehr zu bewegen waren. Also musste viel Kriechöl das Fett wieder lösen.
Dann wurden die „Bütten“, die Umrandungen der Mahlgänge entfernt, um die Steine zu begutachten und zu reinigen. Mit den Steinkränen wurden die Bütten und die Läufersteine angehoben.
Ganz sicher waren wir nicht, ob der Steinkran den schweren Stein halten und anheben würde ohne zu zerbrechen. Schließlich wiegt so ein Stein mehr als eine Tonne. Der Kran ächzte sehr unter der Last, aber er hielt.
Der Stein des Schrotganges ist ein Kunststein, hergestellt in der Mühlsteinfabrik Bruens in Telgte. Leider konnten wir nicht das Herstellungsdatum feststellen.
Die Rillen im Stein sind noch sauber ausgeschlagen, man sagt dazu, der Stein ist noch gut geschärft.
Als nach vielem Säubern der Stein wieder auf das „Mühleisen“ gelassen wurde, gab es eine Überraschung: Das System ist so gut gelagert, dass man den Stein an der Welle von Hand drehen kann.
Auch der zweite Stein wurde freigelegt und das ganze System gereinigt.
Inzwischen sind beide Mahlgänge wieder zusammengebaut. Jetzt warten wir nur darauf, dass der Nonnenbach nach dem trockenen Sommer wieder genügend Wasser führt. Dann werden sich die Mühlsteine nach langen Jahren des Stillstandes erstmals wieder drehen, angetrieben mit Wasserkraft.