Wie in den Jahren vorher haben sich auch in 2024 die Mühlenfreunde an jedem Dienstagmorgen getroffen, um in der Mühle zu arbeiten. In 2024 haben wir zwei wichtige Ziele erreicht:
1. Auch die letzten Maschinen laufen jetzt.
Am Aspirateur, (der Reinigungsmaschine) waren nur kleinere Holzarbeiten notwendig, weil an einer Förderschnecke das Lager nicht mehr fest war, und er benötigte einen neuen Antriebsriemen. Der Aspirateur hat übrigens noch zwei weitere Riemen für das Gebläse, das Spelzen und Spreu in den „Kaffboden“ bläst und für eine Förderschnecke.
Und als allerletzte Maschine benötigte noch die Förderschnecke, die die Körner nach Aspirateur, Trieur und Schälmaschine zum Mahlgang transportiert, einen neuen Riemen. Weil dieser Riemen auch um 90 Grad gedreht ist, hatten wir Befürchtungen, dass er immer wieder abspringt, aber bisher macht er problemlos seine Runden.
2. Auch bei Trockenheit des Baches kann die Mühle laufen.
Von Anfang an hatte die Mühle neben dem Wasserrad weitere Antriebe, weil im Sommer die Wassermenge des Baches nicht ausreichte. Es gab einen Dieselmotor, der aber als einzige Maschine nicht mehr vorhanden ist, und einen großen Elektromotor.
Dieser Elektromotor ist zwar noch vorhanden, aber wahrscheinlich kann man ihn gar nicht oder nur mit hohem Aufwand restaurieren.
Aber natürlich fanden die versierten Mühlenmänner eine Lösung: Wir konnten einen ungebrauchten Elektromotor auftreiben, der die gleiche Drehzahl hat wie der alte. Er ist zwar viel kleiner und hat weniger Leistung, aber die reicht, weil alle Maschinen ja nur im Leerlauf sich bewegen. Diesen kleinen Motor haben wir unterhalb des großen montiert, er bekam eine passende Riemenscheibe und einen modern Frequenzumrichter, damit er langsam anläuft,
Das Ganze war nicht in zwei Tagen geschafft, aber am Tag des Offenen Denkmals konnten wir so alle Maschinen mit dem neuen Motor laufen lassen. Ein großer Fortschritt, denn erst wenn die Maschinen laufen, kann man sich vorstellen, wie früher in der Mühle gearbeitet wurde.
Als wir nach dem Bau des Wasserrades angefangen haben weiter zu arbeiten, hatten wir uns vorgenommen, wenigstens einen Mahlgang wieder zum Laufen zu bringen.
Und nun laufen alle Maschinen: die Reinigungsanlage mit Aspirateur, Trieur und Schälmaschine, die beiden Steinmahlgänge, der doppelte Walzenstuhl, der Plansichter, der Filterschrank, zwei Mischer, der Aufzug, 4 Elevatoren und 4 Förderschnecken.
Welch eine Leistung! Möglich war das nur durch die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit der Helfer, die mit großer Begeisterung und hohem handwerklichen Können an „ihrer“ Mühle gearbeitet haben.
Eigentlich hätten wir jetzt aufhören können, die Mühle Zumbülte ist komplett (bis auf den fehlenden Dieselmotor) restauriert und kann Interessierten gezeigt werden.
Es ist doch noch nicht zu Ende!
Mühlenführungen dauern in der Regel eine Stunde, es gibt auch Technikbegeisterte, die nach anderthalb Stunden immer noch nicht alles gesehen haben. Da kommt es immer wieder vor, dass Gäste nach einer Toilette fragen. Erst recht am Deutschen Mühlentag oder am Tag des offenen Denkmals, wenn mehrere Hundert Leute die Mühle besichtigen.
Jedes Mal eine mobile Toilette mieten ist aufwändig und kostet Geld.
Daher haben wir im September begonnen eine Toilette einzubauen. Wie nicht anders zu erwarten, ist das nicht einfach, aber wir haben schon Schwierigeres geschafft. Wir haben einen von beiden Seiten zugemauerten kleinen Raum entdeckt, in dem wir eine Toilette einbauen werden.
Wir sind zuverichtlich, dass wir es bis zum Mühlentag im Juni, spätenstens zum Tag des offenen Denkmals schaffen werden.